09. Reisetag: Ács – Esztergom-Bubánatvölgy (69 km)

Die andersfarbigen (als blau) Teilabschnitte in der Karte sind der eigentliche Verlauf des EuroVelo6, wir haben hier und da bissl abgekürzt 🙂


Nach dem Nationalfeiertag, an dem es ja nur schönes Wetter gab, wollte uns der Sonntag wohl dafür ärgern? Denn bei einem Blick aus dem Zelt sah es mal wieder sehr grummelig aus, leichter Nieselregen tat sein Übriges. Leider musste uns unser schweizer Nachbar mitteilen, dass Unwetter und starke Gewitter angekündigt sind. Naja, zuerst haben wir uns mit den vom Chef besorgten Brötchen gestärkt und starteten trotzdem die Fahrt bis nach Komárom, denn von dort hätten wir notfalls mit dem Zug weiterfahren können.

Da der Nieselregen jedoch zeitig verschwand, die Wolkendecke stabil zu bleiben schien, wollten wir es doch wagen, auf slowakischer Seite von Komárno bis nach Esztergom (wieder ungarische Seite) und nach zwei Tagen tatsächlich wieder entlang der Donau zu radeln. Da kam wieder Freude auf.

Vor allem auch wegen des super asphaltierten Dammweges (made / payed by EU) neben der Donau. Auch hier hatten wir kaum weitere Radtouristen getroffen. An einer Ruine eines alten römischen Kastells trafen wir einen deutschen Radtouristen, mit dem wir kurz die Erfahrungen bzgl. Wegverlauf austauschten und fuhren dann weiter. In Ortschaften ging es teilweise wieder auf die Straße bzw. der Radweg verlief entlang beruhigter Uferstraßen. Ungefähr ¾ des Stückes auf der slowakischen Seite sind wir auch direkt auf dem ausgewiesenen Radweg geblieben.

Danach war der Dammweg leider nicht mehr von der EU gefördert und asphaltiert, sondern verlief zunächst als reiner Wiesentrampelweg weiter. Somit beschlossen wir, das restliche Stück auf der Landstraße (Asphalt!) zu verbleiben. Dies war zum Teil sogar eine Abkürzung gewesen. Der Verkehr hielt sich in Grenzen. Doch Didi brauchte langsam wieder Zucker. Also in Sturovo die erste Tankstelle angesteuert und es gab diesmal ein koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk plus Eis. Wir nutzten dies als Pause, da wir bereits ungefähr 2/3 der Tagesstrecke schon hinter uns hatten. Man plauderte wie immer über alles Mögliche.

Da sich die Wolkendecke wohl jedoch nicht mehr stabilisieren wollte, hieß es wieder für uns, dann doch wieder auf die Strecke zu kommen und unser Tagesziel zu erreichen bzw. notfalls eher eine Unterkunft zu finden. In Štúrovo ging es ein wenig im Zickzack bis zur Brücke, deren anderes Ende sich im ungarischen Esztergom befindet. Am Donauufer angekommen, sah man auch die wunderschöne Basilika auf dem Berg. Ebenso die Burgfestung daneben. Also rüber mit uns auf die ungarische Seite, teils rauf zur Basilika, die wir dann von halber Höhe aus fotografierten.

Aber das Wetter tat sein übriges und ich hatte dann einen anderen Campingplatz im Kopf ausgewählt, den wir erreichen sollten, bevor es zu plätschern beginnt. Denn der Wind zog kräftig an und Didi hatte es in der Nase, dass es jeden Moment losgehen kann. Also ging es etwas zügig den Radweg entlang Richtung Donaufähre. Doch vorher fanden wir an der Straße ein 4*-Hotel, dass wir einfach mal ansteuerten, weil das die nächste Unterkunftsmöglichkeit zu sein schien, um dem Regen zu entkommen. Ich also rein und mal nach dem Preis gefragt. Mit Didi beratschlagt und für gut befunden.

Also eingecheckt. Mein Radel blieb draußen, aber angeschlossen. Didi nahm seinen Flitzer gefaltet mit hoch aufs Zimmer. Nach dem Frischmachen, Wäschewaschen und Aufhängen ging es nochmals vor die Hoteltür, denn es hatte sich wieder etwas stabilisert und Hunger bekamen wir auch und wir wollten auswärts Abendbrotessen gehen. Laut Navi-App hätte es nebenan eine Gaststätte geben sollen, die sah aber zuer als zu aus. Also weitergesucht auf der Navi-App-Karte und einen Imbiss an einem Teich in 1,5 km Entfernung gefunden. Also diesen angesteuert, unterwegs vorsichtshalber die Einwohner gefragt und diesen auch gefunden. Wir waren die letzten Gäste für diesen Tag und genossen das Bohnengulasch bzw. die Putenbrust nebst Getränken und Eis zum Nachtisch – irgendwoher müssen ja die Kalorien wieder herkommen 🙂 Ein wirklich sehr idyllisches ruhiges Fleckchen, an dem ich gerne mein Zelt aufschlagen würde, was leider dort aber nicht möglich / erlaubt ist.

Es ging dann wieder gemütlich zurück, noch immer kein Regen. Also auch im Hotel in den klassisch weißen Bademänteln eingekuschelt, saßen wir noch ein wenig draußen auf der Terasse. Und immer noch kein Regen – das konnte doch nicht wahr sein. Didi wurde richtig unruhig deswegen. Na endlich … gegen Mitternacht hörten wir im Halbschlaf endlich die Regentropfen und waren optimistisch gestimmt, dass es sich bis zum Aufstehen abregnen werden wird…


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