06. Reisetag: Wien – Bratislava (64 km)

Die Nacht war mehr als nur frisch gewesen und der Morgentau auf den Zelten zeigte sich durch sehr viele kleine Tropfen. Durch den angestrebten zeitigen Start mussten wir unsere Zelte leicht luftfeucht verpacken, mit der Annahme, sie ja am Abend eh wieder auspacken zu dürfen 🙂

Gegen 8:30 Uhr rum (oder?) saßen wir wieder auf unseren Rädern und fanden diesmal schnell den Anschluss zum Donauradweg weiter auf der linken Seite, die wir diesmal so schnell nicht verließen. Am noch wienerischen Donauufer gab es mehrere Imbisse, die jedoch noch geschlossen waren, aber bestimmt über den Tag verteilt gut gefüllt sind. Die ersten weiteren Radeltouristen waren ebenso unterwegs, kamen uns diesmal aber eher entgegen.
Am OMV-Tanklager angekommen, ging es links weg vom Donauufer und wir radelten die vorhandene offene Straße entlang, die das Gelände teilte. Danach ging es hinter dem Damm auf dem „Hubertusdamm“ bis Stopfenreuth eine gefühlte Unendlichkeit fast (durchgängig) kerzengeradeaus einen festen und später groben Betonweg entlang, der dann doch aufgrund der 30 km Länge (online nochmal „nachgemessen“) merklich in die Hände und Beine von uns beiden ging.
Aber auch hier merkte man, wie in den Berichten und Reiseführern zu lesen ist, dass die Massen nur von Passau bis Wien radeln. Denn wir waren wieder fast allein auf der Strecke und eher kamen aus Richtung Bratislava einige slowakische Radler uns entgegen, die ebenso nett zurück grüßten.

Bei Bad Deutsch Altenburg querten wir die Donau über die dortige Brücke, von der wir auch die Marienkirche sehen konnten. Wir bogen dann jedoch nach der Brücke links nach Hainburg an der Donau ab. Nach den vorherigen 30 km am Dammweg musste man sich regelrecht wieder an die „Zivilisation“ gewöhnen. Auch bemerkten wir schnell, wie ich es schon in diversen Dokumentationen sehen konnte, dass sich viele Slowaken mittlerweile in der Grenzregion auf österreichischer Seite niedergelassen haben, weil es in Bratislava mittlerweile bzgl. Mieten oder Eigenheimen sehr teuer geworden ist.

Nach Wolfsthal waren wir auch schnell an der österreichisch-slowakischen Grenze angelangt, an der wir bereits Fotos von Bratislava aus der Ferne machten. Am Ortsrand von Bratislava angelangt, fuhren wir entlang der Autobahn (die nach Ungarn bzw. Tschechien führte) und an einem kleinen Bunkergelände vorbei, dass scheinbar erst kurze Zeit auch wie eine Art Museum zu sein scheint. Nach einigen hundert Metern ging es in einem Bogen unter der Autobahn durch, kurzer Zielcheck auf dem Navi und es konnte weitergehen. Denn Didi hatte einen besonderen Wunsch auf dieser Tour. Er wollte unbedingt zum slowakischen Radiosender RSI in Bratislava, da er gern ausländische deutschsprachige Radiosendungen aus aller Welt verfolgt und bereits einen Kontakt zur deutschsprachigen Redaktion in Bratislava aufbauen konnte und wir dort eingeladen waren.
Auf dem Stadtberg war bereits die Burg zu sehen, ebenso die Donaubrücke mit dem „Ufo-Restaurant“. Und auch wir fuhren über diese Brücke zum linken Donauufer, ähnlich wie in Wien, aber unterhalb der Autostraße auf einer Fußgänger- und Radfahrerebene. Die Burg kam uns dadurch immer näher.

Anders als in Wien oder Linz steuerte uns das Navi diesmal recht zielgerichtet zum Radiosender, dessen Gebäude architektonisch einer falschrum aufgebauten Pyramide ähnelte – mal was Anderes! Das Ziel war zwar erreicht, aber wo war der richtige Eingang? Didi lief letztlich mal um das Gebäude herum, während ich auf die Räder aufpasste. Eine kleine gefühlte, aber noch humane Ewigkeit später kam er dann mit der Mitarbeiterin Jana von der deutschsprachigen Redaktion zurück und sie führte uns dann über den richtigen Weg ins Gebäude. Die Räder wurden im Parkhaus in den Fahrradkeller geschlossen und danach ging es zunächst für unsere Stärkung in die Kantine. Danach ging es in Ihr Büro und wir trafen neben anderen Kollegen der Redaktion sogar einen Mitarbeiter, der wie ich ein gebürtiger Dresdener ist. Da Jana noch einige Sendungen vorbereiten / schneiden musste, schlenderten wir durchs Gebäude. Später konnten wir das Gespräch mit Jana fortsetzen. Sie konnte uns dann auch noch eine Bleibe in einem Hostel versorgen, welches nicht weit vom Radiosender entfernt ist. Sie führte uns dann (ebenfalls per Rad) gleich hin und es war leider schon wieder Zeit „Auf Wiedersehen“ zu sagen.

Wir richteten uns im Hostel-Zimmer erstmal ein, machten uns frisch und wuschen gleich unsere Radelklamotten mit unter der Dusche und hingen sie dann mittels Leine an den Stühlen auf der Terasse auf.

Danach ging es auf einen kleinen Rundgang nochmal vor die Türe. Wir schlenderten durch Gassen, die „Fressmeilen“ ähnelten – ein Lokal nach dem anderen – runter zur Donau. Die mittleweile beleuchtete Brücke mit dem „Ufo-Restaurant“ war ebenfalls schön anzusehen wie die beleuchtete Burg. Es waren noch viele Menschen auf den Straßen, sicher ebenfalls viele davon Touristen so wie wir.

Da wir den nächsten Tag auch wieder zeitig starten wollten, ging es dann gegen Mitternacht ins Bett, ich war sofort eingeschlafen. Doch Didi hatte es aufgrund der Clubmusik und der Gäste draußen dann etwas schwieriger mit dem Einschlafen.


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