02. Reisetag – von Molln nach Linz / Camping Ausee (41 km)

1. Etappe: Molln nach Klaus a.d. Pyrnbahn


Natürlich gibt’s in Molln den perfekten Flori-Weckservice, wenn das Frühstück fertig ist. So startete die gesamte Familie Kores mit mir den neuen Tag, bevor die „Jugend“ sich gestärkt auf die Räder machte und zur Karina auf den Hof düste. Zunächst hatte ich die Ehre, Karinas Mutti kennen zu lernen und ein wenig mit ihr zu plaudern, nachdem ich mit „Das ist der Tamás, der Obmann vom deutschen Lada Taiga Club, der aber selber keinen Taiga hat!“ von Karina vorgestellt wurde.

Dann ging es ein wenig durch die Ställe – es gibt viel zu sehen! Endlich hatte ich die Möglichkeit, eine Kuh streicheln zu können! Da die Großen nicht so recht wollten, ließ ein Kalb sich umso mehr und gerne von mir streicheln.
Auch Minischwein „Rüssel“ freute sich über jede Krauleinheit. Da ich von der vierköpfigen Reitgruppe sogar der größte war, bekam ich auch das „größte“ Pferd, Norikerstute Susi – es war wie Liebe auf den ersten Blick.

Zuerst wurde zum gegenseitigen Beschnuppern jedes Pferd vom Reiter gebürstet. Wir machten auch gewisse Übungen. Für mich ging es sogar in den Trab! Sogar rückwärts umsetzen „mussten“ wir uns – oder lag das vielleicht doch am Nußschnapps vom Vorabend? Aber auch hier ging die eine Stunde viel zu schnell rum und die nächste Reitgruppe stand schon in den Startlöchern und scharrte förmlich mit den Füßen.

Für Flori und mich ging es auch erstmal zurück zum Mittagessen. Danach ging es diesmal in gescheitem Outfit (Lada-Trikot und kurze Radelhose) sowie komplett bepacktem Radel ein zweites Mal zu Karina, damit sie auch sieht, wie es die nächsten Tage bei mir weiter geht. Da staunte sie nicht schlecht und meinte schon, dass ich mit dem Outfit hätte auf Susi sitzen müssen – das wird beim nächsten Mal (Weihnachtsfeier vielleicht?) nachgeholt.

Leider verging die Zeit auf dem Hof so schnell, dass man sich gar nicht alles hat erzählen können, was man hat alles erzählen wollen – ist ja immer so! Aber das Wollschwein und Zackelschaf habe ich zu meiner größten Freude zu Gesicht bekommen! Sogar der „Geheimauftrag“ wurde von Karina und Mutti bravourös ausgeführt und mein kleiner Wunsch konnte somit erfüllt werden, worüber ich mich sehr freue. Doch irgendwann musste auch ich wieder weiter in Richtung Linz.

Mit Jogi hatte ich schon mehrmals gesimst, dass es bei mir entsprechend später werden würde. Ich verabschiedete und bedankte mich herzlichst für alles bei Karinas Familie. Somit ging’s mit Flori schnell wieder zum Toni, wo wir noch ein paar offizielle Fotos schossen, bevor ich mich von der gesamten Familie verabschiedete und mich auch hier für die Gastfreundschaft herzlichst bedankte und gen Klaus a.d. Pyhrnbahn radelte. Ein bisschen Wehmut kam bei mir schon auf, war die Zeit bei so tollen Menschen einfach wieder viel zu schnell verstrichen, wie ich auch bei meinen weiteren Treffen und Begegnungen immer wieder bemerken musste. Auch Flori hatte sich gewünscht, dass ich länger bleiben würde.

Und wie heißt es doch so schön…? Die kleinen Sünden bestraft der liebe Herr sofort. Auch wenn ich nicht wirklich gläubig bin, irgendwie kam es mir vor, dass es wirklich so ist. Da ich nun doch später gestartet bin, entwickelte sich aus dem bis dahin wunderschönen blauen Himmel dann ein Regenschauer, der natürlich bis kurz vorm Bahnhof anhielt auf den nur 17 km. Laut Bahnhofswärter soll es in Spittal sogar gehagelt haben! Die schönen Aussichten vom Vortag waren dann doch nicht mehr so toll zum Fotografieren – hätte ich die Ausblicke doch am Vortag geknipst! Wäre ich halt zwei Stunden eher gestartet wie eigentlich geplant! Dafür hatte ich diesmal den Mini-Servicepunkt für Radfahrer entdeckt! Und zu allerletzt kam natürlich ein Zug, der mehrere Stufen hatte zum Ein-/Aussteigen. Das war vielleicht ein Gewürsche, um das Rad hinauf zu bekommen. Ich „lag“ da regelrecht auf der Treppe. Aber ich hatte es geschafft – ganz alleine!

2. Etappe: Ansfelden nach Ausee


In unmittelbarer Nähe von Jogi stieg ich dann nach einer 45 minütigen Fahrt wieder aus. Diesmal aber zuerst die hinteren Radtaschen abgehangen und das Radel rausgetragen und dann die zwei großen Taschen geholt, perfekt!  Der Schaffner blickte wartend nach hinten und wartete auf mein OK – hatte super geklappt! Nach wenigen Minuten bei Jogi angekommen, war die Wiedersehensfreude auch hier wieder riesig und uns verschlug es der Einfachheit in ein nahe gelegenes Fast-Food-Restaurant.  Die circa 3 gemeinsam verbrachten Stunden vergingen auch viel zu schnell und gegen 22:30 Uhr verschlug es mich bei wieder beginnendem Regen tatsächlich wieder aufs Radel. Ich hatte zwar beim Packtaschen ans Rad Montieren bemerkt, dass ein Distanzstück verlustig gegangen ist, aber dies beeinflusste glücklicherweise nicht die Funktionstüchtigkeit der Halterung. Vorsichtshalber gab mir Jogi einige schnell gefundene Moosgummisflicken zum Selbstaufkleben mit, um damit ggfs. die große Toleranz zu überbrücken, wenn ich nicht an solch ein Teil als Ersatzteil kommen sollte. 
Also ging es los zum ebenso idyllischen und mir auf diesem Teilstück bekannten Traunradweg und dann wieder auf den Donauradweg zum unmittelbar folgenden Campingplatz Ausee außerhalb von Linz. Aufgrund des Regens und der guten Lichtanlage musste ich dann aus tierfreundlichen Aspekten bei den vielen Nacktschnecken und Fröschen dann meine Idealline auf dem Asphaltweg erstmal finden ohne den Anschein eines alkoholisierten Fahrradfahrers zu erwecken, was mir dann wohl doch ganz gut gelang! Wie Jogi schon erzählte, stimmte es wirklich. Der Konzern Voestalpine betreibt nahe des Donauufers eine große Anlage, bei der es wirklich den Himmel im Dunkeln erhellt. Auf dem Campingplatz angekommen, suchte ich die Zeltfläche, die ich dann irgendwann auch fand (aber zuerst in die falsche Richtung rollte mit der späteren Erkenntnis, dass die Zeltfläche gleich schräg gegenüber vom Eingang ist) und sogar als einziger dort das Zelt schnell aufbaute und gegen Mitternacht dann endlich mein Tag auch zu Ende ging. Die circa 41 km auf dem Rad waren da ja praktisch zu vernachlässigen. Es war auf der bereits zweitägigen Tour nun die erste Nacht im Zelt, ich war gespannt, denn ich fürchtete eine sehr frische Nacht!


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