Ihr kennt es ja sicherlich selber … so manches Ereignis brennt sich so ins Gedächtnis, dass man auch noch nach Jahrzehnten weiß, wann es sich ereignete. So auch mit meinem ersten wirklich eigenen Fahrrad, dass ich nicht mit meiner Schwester teilen musste. Es war der 29.05.1992, als ich mir dieses BMX-RAD der Marke Schwinn Csepel – einer ungarischen Produktion 😉 – in einem Geschäft in Szeged selbst ausgesucht hatte 🙂
Ich hatte zwar zuvor schon ein DDR-Kinderrad vom Typ „Blitz 410“ (nähere Beschreibung siehe Wikipedia-Artikel), mit dem ich meine ersten 2 Radlerjahre verbrachte und kurzzeitig das elterliche Mifa Klapprad nutze, mit dem ich auch die ersten Radelversuche startete, aber das Blitz 410 ging auf elterliche Anweisung an meine Schwester und ich sollte das Klapprad halt fahren.
Durch etwas „Nachhelfen“ und bissl „Glück“ kam ich dann zu meinem BMX-Rad. Obwohl ich in Szeged sonst immer welche mit den Kunststofffelgen wie im berühmten Film „BMX-Bandits“ (oder auf deutsch „Die BMX-Bande“) gesehen hatte, haben wir solch ein Radel leider nicht ranbekommen, so dass es eins mit normalen Speichenfelgen wurde. Aber egal, ich hab mich darin verliebt und das war auch gut so. Mit der Oma gings dann auch auf Jungfernfahrt in die Umgebung des Gehöftes und die BMX-typischen Breitreifen mussten sich auf den Sandwegen beweisen! Aber ich merkte schnell, Reifen und Übersetzung waren optimal für die Sandwege!
Ich entwickelte schnell die Affinität, im Dunkeln bei Licht zu fahren. So kam schnell eine Lichtanlage mit klassischem Seitenläuferdynamo dran. Aber dabei blieb es nicht. Zu Bestzeiten waren weiterhin Schutzbleche, Gepäckträger + Korb sowie Rückspiegel und die ehemalige Kindergarten-Brottasche dran – achja und sogar die Pedalkörbchen mussten mit ran 😉
Fast auf den Tag genau fuhr ich dieses Rad 4 Jahre lang im Alltag und auf kleinere Touren an der Elbe oder in der Dresdener Heide sowie im Wohnviertel und es kamen über die Jahre einige Kilometer zusammen. Es leistete mir sehr treue Dienste und wurde nach der Anschaffung des Biria Fahrrades wieder zurück nach Ungarn zu meinen Großeltern überführt und war dort weiterhin mein Radel bis 2010. Danach kam es wieder nach Deutschland, um da von meinen damaligen „Stiefkindern“ gefahren zu werden, zu denen leider der Kontakt fehlt und sich somit auch erstmal die Spur dieses Radels verliert in der Hoffnung, das es irgendwo und irgendwie noch seine treuen Dienste leisten wird…