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Es ist Samstag der 02. Juli, die Nacht war lang, der Schlaf kurz und irgendwie ging es mit der Packerei nicht so fix voran, wie es sollte. Dennoch konnte es gegen 9:30 losgehen. Fahrrad samt Anhänger sind gepackt und ab zum offiziellen Start-/Zielpunkt bei der Flügelwegbrücke.
So, nun sollte es aber wirklich ab zum rechten Elbufer mit dem Tagesziel Torgau gehen. Doch auf einmal hörte ich ein schleifendes Geräusch beim Anhänger – „fängt ja gut an, dem Fest!“. Der Fehler wurde schnell gefunden – der Verschlussclip am hinteren Ende der Tasche drückte gegen das untere Ende des Schutzbleches, welches dann am Reifen schleifte. Da habe ich die große Packtasche wohl sehr voll gemacht 🙂 Der Clip wurde vom Gegenstück gelöst und ab sofort am Gepäckträger fixiert. Hoffentlich vorerst die einzige Minireparatur auf Tour? So, nun aber mal endlich gescheit in die Pedale getreten und km machen. Das Wetter war fast schon zu top – Sonnenschein und warm. Es ging die Elbe abwärts und es waren doch schon einige Ausflügler unterwegs – sogar in Gruppen – und da machte es Klick, dass doch am Sonntag das große SZ-Fahrradfest stattfinden sollte. Da haben bestimmt einige nochmal bissl Training für den großen Tag betrieben 🙂
Ich ließ die Radebeuler Weinberge samt Spitzhaus, Bismarckturm, Friedensburg und Sternwarte wie auch das schön anzusehende linke Elbufer mit der Gohliser Windmühle, dem Staubecken Niederwartha sowie Brücke und diverse kleine Schlösserburgen hinter mir. Die Bosel und das Spaargebirge sollen dabei natürlich nicht vergessen werden. Der nächste größere Ort war Meißen mit nur einem kurzen Blickstopp zur Albrechtsburg. Kurz vor Diesbar-Seußlitz machte ich dann doch mal einen kleinen Stopp, da sich der Hunger schon meldete. Dabei nutzte ich gleich die Gelegenheit und montierte den wackligen Rückspiegel ab (konnte man festziehen wie man wollte). Bis zum Schloss Seußlitz war mir die Strecke bekannt. Danach ging die Reise wirklich ins Unbekannte 🙂
Also ging es einfach weiter in Richtung Riesa. In Merschwitz war der Radweg zwar etwas schmal, wenn bissl Gegenverkehr ist, aber alles im grünen Bereich. Da ich an den vorderen Packtaschen jeweils noch eine zusätzliche Außentasche an der hinteren Stirnseite angebracht hatte, kam ich doch immer mal mit den Füßen an die eine Tasche dran. Somit führte ich einen Taschen-Positionswechsel durch – nun war Luft an den Zehen 🙂 Nahe der alten Fähranlegestelle ist sogar eine Rampe an der Treppe montiert, so dass ich problemlos das Gespann die Treppe hinunter schieben konnte. Da lobe ich mir die Wahl zu einem 1-rädrigen Reiseanhänger 🙂 Leider ist dort die eine Sitzecke mit schönem Ausblick rüber nach Hirschstein in Privatbesitz – ein schönes Fleckchen da. Kurz darauf kam ich am Turmdrehkran vorbei und danach kam wahrscheinlich denkmalgeschütztes Mittelaltergrobsteinpflaster und ein schönes Brückchen über den Grenzgraben bei der Rosenmühle. Linkselbisch stachen das Schloss Hirschstein und die Kirche Borzig ins Auge.
Bei Einfahrt nach „Moritz“ hatte ich irgendwie ein Déjavue – ich glaube, da fuhr auch mal an einem Januartage eine Kolonne LADAs hier lang 🙂 Kurz vor Riesa komme ich auf eine Art Dammweg, dessen Pflasterung nicht ganz radtauglich ist bzw. Auf-/Abgang nicht grade radfreundlich sind. Ein rechter Blick aufs Getreidefeld, welches gerade mit Mähdreschern abgeerntet wird und sich der eine und andere Storch die eine und andere Mahlzeit rauspicken, entschädigt dafür – ebenso der Linksblick zum Elbufer. Kurz darauf komme ich nach Promnitz und zufällig sogar an dem Schloss vorbei, dass zwar bereits vorm Abriss geretter wurde, jedoch noch sehr viel Liebe bedarf, um irgendwann wieder im Glanze zu strahlen. Ich bin gespannt und wünsche dem Projekt viel Erfolg.
Von Riesa habe ich tatsächlich gar nicht viel gesehen, nur alles Linkselbische, da auf meiner Seite nur bei Schloss Bobersen ein kleiner Landstrich zu Riesa gehört und das wars. In Gohlis (ja schon wieder ein Gohlis an der Elbe 🙂 ) gibt’s einen schönen Platz namens „Elbblick“, an dem ich meine nächste „größere“ Pause zum Essen machte.
In Kreinitz suchte ich das Museum „Begegnung an der Elbe“, welches ich irgendwie nicht finden konnte. Nochmalige Recherchen ergaben, dass es sich im Gasthof befindet und der Besuch in Absprache mit den Gasthofmitarbeitern erfolgt. Es ging unverzüglich weiter, auch mal ein feinschotteriges Stück im Schatten und an einer Kreuzung war ich doch verblüfft, wie nah ich an Bad Liebenwerda bin 🙂 Dort abgegbogen, ging es wieder etwas holpriger weiter zwischen den Feldern in Richtung Mühlberg. In Mühlberg selber gabs irgendwie ein Kuddelmuddel aus dem Ort heraus. Irgendwie fand ich keine richtige Elberadwegbeschilderung und ich kam dann irgendwie auf eine neue Straße, die aber nicht fertig war und ich an entsprechender Stelle nicht mehr links abbiegen konnte und ich wieder im hohen Bogen zurück musste und sogar noch am ehemaligen Südzucker AG Werk Brottewitz vorbei kam und letztlich über Brottewitz wieder nach Martinskirchen kam – das brachte mir gute 8 km Umweg und extra auf den Zähler. Leider habe ich wohl verpasst (obwohl dran vorbei geradelt bin), das Mühlberger Schloss aktiv wahrzunehmen – was man in der Nachrecherche dann noch so an Kulturgütern findet, die man hätte sehen können 🙁 Naja, aber dort war auch der Wurm drin, dann auch ein Fest auf dem Sportplatz.
Aber weiter im Programm… In Martinskirchen bestaunte ich die Kirche, die alten Steinkreuze (Sühnenkreuze?) und das Kriegerdenkmal, bevor es über erneutes Kopfsteinpflaster aus dem Ort ging. Vor Altbelgern empfing mich eine Bockwindmühle. Aber es kam auch ein topneu gemachter Asphaltradweg. In Tauschwitz brauchte ich dann doch nochmal eine „längere“ Pause. Bei über 30 Grad von oben und dem „schweren“ Gespann, das geht dann doch ein wenig an die Kräfte – zumal bei Mühlberg der unerwartete Umweg noch dazu kam. Aber alles gut, ich lag ja noch in der Zeit. Wieder gestartet, kam ich wieder der Elbe näher und an die Fährstelle Tauschwitz – Belgern. Dort scharf rechts rum gings wieder mal ein kurzes Stück an der Elbe, dann fix durch Köllitsch und dann fast den Abzweig nach links in Höhe Adelwitz verpasst 🙂 Da gings wieder huggeliger zu, aber man kennt es ja mittlerweile. In Pülsewerda gab es wieder ein kleines Schloss – fast schon unscheinbar und unmittelbar davor befindet sich sogar eine Schulbus-Haltestelle – sehr löblich, gerade im ländlichen Bereich. Kurz darauf bin ich schon bei der „Staatlichen Gestütsverwaltung Hauptgestüt Graditz“ gelandet – eine beeindruckende Anlage, wenn auch das Schloss Graditz davon verdeckt war – paar Pferde auf der Koppel habe ich dann doch noch geknipst gehabt. Ja und dann gings noch in einem kleinen Bogen rum und durch Werdau und auf einmal war ich doch glatt in Torgau. Dann nur noch geschwind zum Campingplatz, um in den entspannenderen Teil des Tages über zu gehen 🙂
Auf dem Campingplatz endlich angekommen, wurde man von den neuen Betreibern herzlich in Empfang genommen, die Formalitäten schnell abgewickelt und dann ab auf die Zeltwiese, das Schlaflager aufbauen. Danach gabs erstmal eine wohltuende Dusche. Langsam kam der Hunger und so kochte ich mir mit dem ESBIT-Kocher Wasser für den 5min-Terrine-Kartoffelbrei. Ach was für ein Gebrösel mit den ESBIT-Tabletten. Über die Jahre zerfallen / zermahlen diese zu teils zu Staub, so dass man da viel „Dreck“ in der Schachtel hat. Der Kocher ist zwar schön klein und ist zum Wasserkochen durchaus ausreichend, wenn aber der Brennstoff in der Packung / Tüte ungünstig zerfällt und für „Dreck“ in der Tasche sorgt, wird dies vielleicht doch kein Fall für die weitere Dauernutzung werden? Mal die nächsten Tage abwarten…
Man kommt ja dann doch immer schnell mit anderen Campern ins Gespräch und so ließ sich der Abend in Gesellschaft gut ausklingen, bevor es in die Waagerechte ging.
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